Die folgenden Beispiele veranschaulichen, dass Nachhaltigkeit im Tagesgeschäft sehr mühsam sein kann. In dieser Hinsicht gibt es keinen Unterschied zu anderen Bereichen des wirtschaftlichen und sozialen Lebens.
Unternehmen müssen wirtschaftlich sein, sonst existieren sie nicht lange. Sie könnten aber durch die nachhaltigere Gestaltung von Produkten, Lieferketten und Prozessen Wettbewerbsvorteile generieren.
Soziale Unternehmen und NGOs betrachten sich selbst als "die Guten". Das reicht aber nicht aus. Sie brauchen auch effiziente Arbeitsstrukturen und -abläufe, wenn sie im Rennen um Spenden und Zuschüsse langfristig zu den Gewinnern gehören wollen.
Wasserunternehmen sind unabhängig von ihrer Rechtsform mit zahlreichen Nutzungskonflikten konfrontiert. Ihre nachhaltigen Dienstleistungen werden oft nicht hinreichend verstanden oder wertgeschätzt und daher behindert.
Verwaltungen haben oft mit Vorgaben zu kämpfen, die nicht fachtechnisch sondern politisch motiviert sind.
Banken, Versicherungen und Investoren vermissen bei Investments in nachhaltige Projekte etablierte Standards für die Entscheidungsfindung.
Trotz guter Vorbereitung scheitern viele Projekte an einer Vielzahl von Alltagsproblemen und unvorhergesehenen Einflüssen.
Das klassische Nachhaltigkeitsdreieck ist ein gutes Leitprinzip. Es gibt jedoch viele emotionale, wirtschaftliche, rechtliche und politische Barrieren zwischen hochgesteckten Zielen und den Zwängen in der realen Welt.